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egel, Brett und Mast sind vielen
heilig. Die Gabel dagegen, Bin-
deglied zwischen Mensch und
Material, führt oft nur ein Schattenda-
sein. Dabei muss das unscheinbare Gerät
jede Menge leisten: Auf dem Wasser
stützt es das Segelprofil wie ein Korsett,
muss bei einfallenden Böen das Segel in
Form halten, sollte sich so gering wie
möglich verformen. Bei Schleuderstürzen
wirken gewaltige Kräfte, denen die Holme
widerstehen müssen. Obendrein sollte
die Gabel gut in der Hand liegen und
kraftsparend zu greifen sein.
Carbon und Aluminium wetteifern dabei
um die Gunst der Käufer. Doch die bock-
steifen, leistungsstarken, aber auch sündhaft
teuren Kohlerohre haben dabei nicht immer
die Nase vorn, und selbst die Hersteller
sind mit dem schwarzen Stoff nicht immer
glücklich. Erhöhtes Bruchrisiko brachte in der
Vergangenheit hohe Reklamationsraten,
vor allem bei den sehr langen Gabeln, die
auf dem Raceparcour gequält werden.
Zwar kommt selbst die stärkste Alugabel
nicht an die Steifigkeit der Kohlefaser-
Kraftprotze heran, doch bei Längen unter
zwei Meter geraten auch dünne Aluga-
beln nicht aus den Fugen.