So mancher Skipper beklagt, daß
GFK-Serienyachten einem scheinbar
gleichmacherischen Zeitgeist folgen.
Eine ist wie die andere. Für die
dänische NORDBORG 38 CC trif f t
das nicht zu. Sie ist ein individuelles
Schiff, aber leider nicht ganz billig.
Betritt man die Werft von
Holger B. Jensen auf Alsen
in Dänemark, nimmt der
Besucher zuerst den Geruch
von feinem Edelholz
wahr. Erst viel später kommen ein paar
Kunststoffdünste hinzu. Hier können
Bootsbauer offenbar mit einem Hobel
weitaus besser umgehen als mit einem
Scheibenroller zur Verdichtung des
GFK-Laminats. Das beruhigt.
Jensen hat mit seinen Nordborgs
(sie ähneln ein bißchen den bekannten
Vindös) eine kleine, feine Marktnische gefunden und beliefert einen erlesenen
Kundenstamm, der gern bereit ist, für
edle Optik und stilvollen Ausbau etwas
mehr Geld als üblich anzulegen.
Vor dem Werftrevier im malerischen
Alsensund können wir die zeitlos
schöne, keinem Modetrend folgende
38er bei 3 bis 4 Beaufort in aller Ruhe
unter die Lupe nehmen. Man kann es
nur schwer erklären, aber die Umgebung
einer Werft prägt wohl auch das
Produkt. Und wer den hübschen Hafen
von Dyvig kennt, der kann nachvollziehen,
daß hier Segelyachten mit einem besonderen Flair, einem besonderen Glanz entstehen können.