Ein Rumpeln drückt mich in den Sitz, reißt mich aus
dem Dämmerschlaf. Im Dämmerlicht heben sich die Silhouetten von
Panzern ab, ein Kampf-Jet wird in einen Hangar gezogen und der Plattenbau
dürfte das Abfertigungsgebäude sein – Airport Teheran, wir
sind im Iran.
„Wieso wollt ihr ausgerechnet im Iran mountainbiken? Da ist doch
Krieg, Achse des Bösen, Osama bin Laden und so“ – genau diese Sprüche
von Freunden fallen mir ein, als wir uns in die Einreiseschlange
stellen und unser Gepäck langsam auf die verschleierte Zollbeamtin
zuschubsen. Ich bin etwas nervös: In einer der Taschen gluckert unser
Gastgeschenk – und Alkohol ist in der Islamischen Republik Iran unter
Strafe verboten. Doch die Augen der Zöllnerin zwinkern uns freundlich
zu: „Welcome to Iran.“ Das war’s. Wir sind durch.
Vor einem halben Jahr haben einige von uns hier schon einmal geschwitzt.
Allerdings mit Snowboards im Gepäck. Denn im Norden der
Hauptstadt Irans erhebt sich das schönste Skigebiet des Landes und
das bis zu 5 600 Meter hohe Elburs-Gebirge. Und wo ein Skigebiet ist,
lässt es sich im Sommer meist auch sehr gut biken, dachten wir.