Zugegeben – anfangs konnte ich
mich mit dem ungewöhnlichen Design
dieser amerikanischen Segelyacht
nicht so recht anfreunden. Genauer
gesagt, der Bügel über dem Cockpit störte
mich, war er doch bislang das Privileg
schneller Motoryachten. Nach 800 Seemeilen
mit der Hunter 410 beurteile ich
diesen „Arch“, wie ihn die Amerikaner
nennen,doch etwas differenzierter.
Konzept
Wenn man die Hunter 410 bootsbautechnisch
und stilistisch einordnen will, so
muß man sie im Verbund mit den anderen
Hunter-Modellen betrachten, die derzeit
von Hunter Marine in Alachua/Florida
gebaut werden.Warren Luhrs, der Gründer,
Manager und Motor von Hunter
Marine, entwickelte nicht zuletzt aufgrund
seiner seglerischen Erfahrungen
auf Round-the-world-Regatten mit den
selbstkonstruierten High-Tech-Racern
„Hunter’s Child“ und „Thursday’s Child“
eine eigene Philosophie über die Konzeption
bequemer, schneller und leicht zu bedienender
Fahrtenyachten.
Die Kernpunkte sind: Das Rigg muß
ohne achtere Abspannungen auskommen.
Die Masten aller neuen Hunter-Modelle
haben daher weder ein Achterstag noch
Backstagen. Der Grund: Ohne Achterstag
kann ein dominierendes Großsegel mit
weit ausgestellter Achterlieksrundung gefahren
werden.Und nur mit kleiner Standardfock und großem Großsegel läßt
sich eine größere Segelyacht bequem von
einer kleinen Crew handhaben.