Die Werft hat einen schwierigen Spagat geschafft: Die Synthese von extremer
Sportlichkeit und noch akzeptabler Fahrtenfähigkeit scheint gelungen
Sportlich engagierten Seglern, die sich
mehr als nur einmal in der Saison auf
die Jagd nach Pokalsilber begeben
und für die eine Kieler Woche kein Volksfest
ist, sondern als wichtiger Regattatermin
schon im Winter im Kalender vermerkt
wird, widmet sich die Bootsbranche
mit besonderer Aufmerksamkeit.
Nicht horrend teure Einzelkonstruktionen
geben auf der Bahn den Ton an,
sondern längst Serienyachten mit urlaubstauglicher
Einrichtung, manche davon
mit beachtlichem Leistungsumfang zu einem
recht ordentlichen Preis. Der Eintritt
in die Welt des Hochsee-Regattasegelns
ist heute so günstig zu haben wie
nie zuvor.
Lange schon erfolgreich in diesem
Segment ist man bei Bénéteau. Die französische
Werft, die für nahezu alle Facetten
des Segelns populäre Produkte auf
dem Markt hat, präsentiert die Mitglieder
ihrer Sportfamilie stets mit dem Anhang
„First“. Das ist keineswegs nur ein Marketing-
Gag nach dem Motto „Wer eine
First segelt, hat ein Boot unter dem Hintern,
das das Zeug für erste Plätze hat“.
Die Liste der Siege ist tatsächlich beeindruckend
lang, inklusive Erfolge im Admiral’s
Cup.
Die neue Linie, gezeichnet von Bruce
Farr für die Vermessung nach IMS, wird
konsequent seit 1998 verfolgt und trägt
zusätzlich das Typen-Kürzel .7.
Nach 31, 40 und 47 kommt nun zur
Messesaison die 36.7. Es war nur eine
Frage der Zeit für Bénéteau, der erfolgreichen
Familie diese Tochter hinzuzufügen
– wenn man so will, ein Schiff im
Segment der gehobenen Mittelklasse.
Premiere in Deutschland war auf der hanseboot,
aber der Verkaufsstart fand bereits
früher statt. Wie in YACHT 22/01 zu lesen
war, konnte Bénéteau bis Oktober
schon mehr als 100 Orders schreiben.
Wir segeln die Baunummer 3, ein
Schiff also, von dem man durchaus vermuten
könnte, dass hier und da noch ein paar kleinere Probleme auftauchen. Der
erste Eindruck der 36.7 hängt sehr davon
ab, durch welche Brille man das Schiff betrachtet.
Anders ausgedrückt: Was will ich
mit dem Schiff machen?