Ist es die Nachfrage, die das Angebot bestimmt? Oder vielleicht doch das Angebot, das die Begehrlichkeiten keimen lässt? Die Frage lässt sich mit Sicherheit nicht eindeutig beantworten und endet oft in einem diplomatischen Sowohl-als-auch. Da ist die Bike-Industrie, die sich immer wieder neu erfindet und Nischen füllt, die es
eigentlich gar nicht gab, mit Sicherheit keine Ausnahme.
Fakt jedoch ist, dass sich viele Modelle im Laufe der Jahre deutlich gewandelt haben. Einerseits, um mit den Anforderungen am Markt Schritt zu halten, andererseits wurde ihr Profil neu zugeschnitten oder gar komplett in einen neuen Einsatzbereich umgetopft. Das Cannondale Jekyll ist ein sehr gutes Beispiel für den Wandel eines Modells. Schon auf den ersten Blick hat die neueste Version mit 165 Millimetern Federweg nur noch wenig mit dem 120-Millimeter-Bike gemein, das vor gut 20 Jahren das Licht der Bike-Welt erblickte und nur 11,5 Kilo wog. Keine Frage: 20 Jahre sind eine lange Zeit. Doch bereits der Blick zum direkten Vorgänger deckt gewaltige Unterschiede auf. Aus dem 150-Millimeter-All-Mountain mit dem speziellen Gemini-Dämpfer zum Straffen des Federwegs ist ein kompromissloses Race-Enduro mit High-
Pivot-Hinterbau und fetter 170er-Gabel geworden.